Der Österreicher Otto Muck
stellt meiner
Meinung nach den kompetentesten Atlantis-Forscher überhaupt
dar. Er
bezieht sich einerseits auf Sagen der Völker links und rechts
vom
Atlantik, andererseits aber auch auf die Tatsache, daß
aufgrund der
lsothermik rechts und links vom Atlantik jetzt und während der
letzten
Eiszeit einst eine Golfstrom-Sperrinsel existiert haben muß,
die
im Azoren-Gebiet gelegen haben soll. Wenn man sich das Azoren-Plateau
etwa
3 km angehoben vorstellt, dann kommt man auf eine Großinsel
mit den
Ausmaßen, die Plato für Atlantis angab, sowie auf
die gleiche
Gebirge/Ebene-Verteilung. Auf dieser durch den Golfstrom klimatisch
begünstigten
Insel könnte sich eine Zivilisation durchaus entwickelt haben.
Muck erklärt u.a. auch das Geheimnis der Aalwanderungen mit der ehemaligen Existenz von Atlantis.
Bekanntlicherweise findet man in europäischen Flüssen nur weibliche Aale. Wo sind also die männlichen Exemplare geblieben? Das fragten sich die Biologen in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder. Und mittlerweile weiß man Näheres, obwohl dadurch das Rätsel nicht kleiner geworden ist.
Die Aale kommen in der Sargassosee zur Welt, die westlich und südwestlich von der Azoreninsel gelegen ist, und die von Tangwälder durchsetzt ist. Siebesitzt in etwa die Größe von Mitteleuropa. In diesen üppigen Tangwäldern laichen die Aale ab, die amerikanischen im Westteil und die europäischen im Ostteil.
Von ihrem Instinkt geleitet, schlängeln sich die Jungaale gen Wirbelrand zum Golfstrom hin,und lassen sich von diesem nach Osten - Richtung Westeuropa treiben. Diese Reise dauert 3 Jahre. Die Überlebenden werden dabei zu Glasaalen, die sich an den Küsten aufteilen. Die männlichen Aale bleiben im Salzwasser, und die Jungweibchen schwimmen in die Unterläufe der europäischen Flüsse. Diese Trennung der Geschlechter dauert ebenfalls 3 Jahre. Mit fünf Jahren ist der Aal geschlechtsreif, und dann treffen sich die Geschlechter wieder. An den Flußmündungen beginnt die gemeinsame Rückreise zum Sargassosee. Sie schwimmen in großer Tiefe, wo sie vermutlich die Unterströmung ausnutzen. In 140 Tagen sind sie wieder an ihrer Geburtsstätte angelangt, wo sie wiederum die Paarung vollziehen.
Muck fragte sich mit Recht, warum die Aale gleich zweimal eine so gefährliche und langjährige Reise unternehmen und warum die Weibchen ins Süßwasser wandern. Eine Teilantwort auf die zweite Frage gibt Muck selbst: Die Aalweibchen werden nämlich nur im Süßwasser geschlechtsreif. Nur: Warum schwimmen die Aalweibchen nach Westeuropa und nicht nach Westindien, das ja viel näher liegt ? Hierauf wird im allgemeinen geantwortet, die Aale vertrauten sich eben dem Golfstrom an. Aber der Golfstrom treibt sie eben weit weg nach Europa, wo er sich teils nach Süden, teils nach Norden langsam abschwächt. Jedenfalls strömt er nicht mehr zurück, und die Aale müssen ohne diesen schützenden Golfstrom allein den weiten Weg zurücklegen. War das immer so?
Wenn Plato Recht hat, dann hätte die Insel Atlantis auf dem Azorenplateau gelegen, die dem Golfstrom den Weg abgesperrt hätte. Dieser wäre dann zurück Richtung Amerika abgelenkt worden, und so hätte der Golfstrom tatsächlich einen Kreislauf ausgeführt, dem sich die Aale sicher anvertrauen konnten. Die Aale wären also von ihrem Laichplatz in der Sargassosee vom Golfstrom an die nahegelegenen Flüsse von Atlantis getragen worden, und die Weibchen wären dort geschlechtsreif geworden, während die Männchen draußen im Meer auf sie gewartet hätten. Dann wären sie gemeinsam - wieder vom Golfstrom getragen -zurück zu ihrem Geburtsort, der jetzt zu ihrem Laichplatz wird, zurückgekehrt.
Wenn die Insel - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr existiert, dann würde sie der Golfstrom ins ferne Europa verschleppen, wo er sie im Stich ließe. Und genau das tut er ja auch.
Wenn diese Golfstrom-Sperrinsel tatsächlich existiert hätte, dann hätte zur damaligen Zeit in Atlantis ein begünstigtes Klima geherrscht haben müssen, während es in Europa bitterkalt gewesen wäre - und genau das war es ja auch vor 10.000 Jahren. Muck führte die Temperaturverteilung in Nordamerika und Europa während der Eiszeit und heute als einen weiteren Beleg für die Notwendigkeit einer Golfstrom-Sperrinsel an.
Auf dieser klimabegünstigten Großinsel könnte sich durchaus eine fortgeschrittene Kultur entwickelt haben, die uns heute als "Cromagnard" ein Begriff ist, während in Europa noch der "Neandertaler" herumkrebste...
Andere Buchautoren weisen immer wieder da-rauf hin, daß vor Jahrtausenden Seekarten im Umlauf waren, welche uns heute unbekannte Inseln im Atlantik zeigen, die z.B. auch als "Antilla" bekannt ist
Der Autor Klaus Aschenbrenner ist davon überzeugt, daß viele technische Errungenschaften im Altertum, dieheute wiederentdeckt werden, auf eben diesen Antilliden zurückzuführen sind. in seinem Buch "Die Antilliden" beschreibt er Errungenschaften wie Fluggeräte, die auf uralten Abbildungen - und zwar in verschiedenen Kulturen - immer wieder vorkommen, so z.B. im alten Ägypten, das ja ein Überbleibsel des atlantischen Imperiums sein soll, wie auch z.B. in China. Ebenso verweist Aschenbrenner auf rätselhafte Riesenbilder in der ganzen Welt. Der Autor weist weiter auf Eisen hin, das die Antilliden als erste Kultur verarbeitet haben sollen, und er verweist auf Funde von Jahrtausende alten Batterien - beispielsweise die berühmte "Batterie von Bagdad" und ähnliche technischen Errungenschaften.
Der Sprachexperte und Atlantis-Forscher Charles Berlitz ist einer der Autoren, die immer wieder auf die Ähnlichkeiten von Sprachen auf beiden Seiten des Atlantiks hinweisen und ebenso auf gemeinsame Sagen, nach denen z.B. die amerikanischen Indios und Indianer oft von einer Urheimat im östlichen Meer berichten, während afrikanische und europäische Sagen oft von einem geheimnisvollen Land der Seligkeit im Westen berichten. Diese Sagen sind also immer auf den Atlantik hin ausgerichtet. Außerdem erwarten viele Indianerstämme die Rückkehr irgendwelcher Götter, die sie Richtung Meer verlassen haben, und die versprochen heben, von dort her wiederzukehren.
Vögel kreisen oft über dem Azorenplateau, so als ob sie nach einem Land Ausschau halten würden. Wahrscheinlich eine Art von Massenerinnerung.
Als 1898 das Trensatlantik-Kabel riß, wurden bei den Reparaturarbeiten auch andere Gegenstände vom Meeresboden mit hochgeholt, darunter ein gewichtiger Felsbrocken. Das Stück war ein Tachylit von ausgesprochen glasiger Struktur. Er wurde später vom französischen Wisenschaftler Pierre Termier untersucht. Seine Schlußfolgerungen:
1. Das Stück ist vulkanischer Herkunft; der Meeresboden ist dort in weitem Umkreis von Lava bedeckt. Im Raum des Telegraphenplateaus müssen einstmals sehr starke Vulkanausbrüche stattgefunden haben, bei denen jene Lava ausgeflossen ist, von der das Fundstück stammt.
2. Das Stück ist amorph, glasig und nicht kristallin in seiner Struktur Es kann nicht im Tiefwasser, es muß an freier Luft erstarrt sein. Nur ein damals obermeerischer Vulkan kann es ausgeworfenen haben. Die Lava, die gewaltige Areale heutigen Meeresbodens bedeckt, stammt aus ehemaligen Landvulkanen.
3. Zugleich mit seinem Ausbruch oder sehr bald danach muß das ganze Gebiet sich um mehr als 2000 m abgesenkt haben. Das Stück dokumentiert eine vorzeitliche Katastrophe mitten im Atlantik - und zwar genau dort, wo nach Plato die Insel Atlantis versunken sein soll.
4. Das Stück ist seiner mineralogischen Zuordnung nach, wie erwähnt, ein Tachylit, und Tachylite lösen sich binnen etwa 15.000 Jahren in Meerwasser auf. Das Fundstück weist aber scharfe, nicht angefressene Konturen auf. Die durch seine Auffindung indirekt bezeugte Katastrophe im Atlantik müßte sich vor weniger als 15.000 Jahren, also 13.000 v. Chr., ereignet haben. Wahrscheinlich erheblich später. Dieses Altersmaximum deckt sich überraschend mit Platos sumerischer Angabe "9.000 Jahre vor Solon", also 10.000 v. Chr., und mit dem bisher ermittelten Durchschnittswert geologischer Schätzungen für das Quartär-Ende.
Der deutsche Geologe Hartung hat 1860 eine Beschreibung der Azoreninsel hinterlassen, in der von erratischen Strandblöcken - bestehend aus inselfremden Gestein - die Rede ist. Sie sind wohl durch treibende Eisberge herangefrachtet worden. Das Eis ist abgeschmolzen, aber die Felsblöcke sind noch da - und sie liegen auf den heutigen Strandlinien. Also kann es im Azorenraum keine größeren postglazialen Absenkungen mehr gegeben haben. So das Hartung - Argument.
Was ist aber, wenn sich eine solche Absenkung knapp vor Beginn des postglazialen, also genau am Ende des Quartärs, ereignet hat? Diese wäre vollendet gewesen, als die postglaziale Abschmelzperiode langsam begann. Und das deckt sich wiederum mit Termiers Ergebnissen. Er beschreibt ja eine mit mächtigen vulkanischen Ausbrüchen verbundene Niveauabsenkung um mehr als 2.000 Meter. Und zwar muß diese sich mit katastrophaler Plötzlichkeit vollzogen haben. Und die Eisberge, die die Südreise antraten, trafen nun nicht mehr die Insel Atlantis, sondern nur die Azoreninsel - und somit konnten sie sich ja nur an den heutigen Strandlinien festsetzen! Und seither hat es natürlich keine größere Niveauveränderung mehr gegeben.
Das "Hartung-Argument" beweist also lediglich, daß die von Termier behauptete Absenkung kein langsamer und schleichender Prozeß gewesen sein kann, der erhebliche Phasen des Postglazials in Anspruch genommen hätte. Denn dann wären jene erratischen Blöcke, die während dieser langen Zeitspanne herangefrachtet wurden, nicht an den heutigen, sondern an den früheren Strandlinien deponiert worden. Aber die Behauptung Platos, daß Atlantis im Verlaufe eines furchtbaren Tages und einer furchtbaren Nacht versunken sein soll, kann durch das "Hartung-Argument" keineswegs widerlegt werden. Es sollte eher als Beweisdokument geführt werden!
Weitere Indizien: Im Azorenraum ist der Meeresboden, in dem überall steil abfallenden schmalen Seichtgebiet auffällig reich an scharfen Kanten und steilen Felszacken, wohlerhaltenen, nicht abgerundeten schroffen und tiefen, nicht ausgerundeten Rissen - eine vertiable untermeerische Felslandschaft, von der jede Spur ehemaliger Erde radikal weggewischt ist - dies steht in Übereinstimmung mit Platos Bericht. Wäre all dies länger als 15.000 Jahre unter der Wasseroberfläche, dann hätte das Meerwasser die den Boden bedeckende Lava angefressen und die scharfen, feinen Profilierungen völlig zerstört. Daneben wirken mechanische Kräfte: Abrasion, Erosion und Brandungseffekte. Sie schleifen und runden alle Spitzen und Kanten. Weil der ganze Meeresboden unterhalb der heutigen Brandungszone aber scharf und profiliert geblieben ist, kann er gar nicht langsam untergegangen sein. Die Auffälligkeiten wären weggeschliffen und vernichtet worden. Das Azorenplateau ist also nicht langsam, sondern schnell untergegangen, und das vor weniger als 15.000 Jahren!
Natürlich konnte ich in diesem Artikel nur einige
wenige Beweise
kurz andeuten, eine eingehende Betrachtung dieser und anderer Beweise
sind
in meinem Buch Das
Erbe von Atlantis zu finden.
Quellen und Literaturhinweise:
Alles über Atlantis, Otto Muck, Droemer-Knaur TB ( 1976)
Das Atlantis-Rätsel, Charles Berlitz, Zsolnay-Verlag (1976)
Geheimnisse versunkener Welten, Berlitz, Societäts-Verlag
(1972)
Der 8. Kontinent, Berlitz, Zsolnay-Verlag
Rätselhafte Vergangenheit, Moewig TB ( 1993)
Die Antilliden, Klaus Aschenbrenner, Universitas (1993)
Das Erbe von Atlantis, Roland M. Horn, CTT (1997)
Atlantis - The Ante-Diluvian World, Ignatius Donnelly (A new
and revised Edition by Edgerton Sykes, Sidgwig &
Jackson 1970)